Nicht wirklich mein Ding, aber ich wollte das auf jeden Fall einmal live sehen: The Hirsch Effekt. Im F-Haus unterstĂŒtzt von Syntension und SOJUS3000. Kannte ich nicht, las sich fĂŒr SOJUS3000 aber ganz gut: „Closed eye listening experience“.
SOJUS3000
Kein ChiÂchi, sondern ordentlich gelieferter Postrock. Die Beschreibung hat mehr als gepasst, genieĂen bei geschlossenen Augen. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, das das Publikum sich ordentlich Zeit lĂ€sst – klar, wie oft fĂ€ngt denn ein Konzert wirklich pĂŒnktlich an.
Es war also noch recht leer, aber die Musik war sehr fein. Guter Auftakt, irgendwie muss sich die – in Relation zu den letzten Konzertbesuchen – recht teure Eintrittskarte ja noch rechnen.
Syntension
Ich bin einfach mal ehrlich. Das hat mir nicht gefallen. Die ersten Songs von Syntension waren fĂŒr mich nur Rechtfertigung, dass die Band mit Haaren rumzuwirbeln kann. Der Sound war dĂŒnn und der Gesang absolut nicht mein Fall. Ich mag es auch einfach nicht, wenn der Sound fĂŒr den Gesangsteil leiser wird, auf den ohnehin niemand achtet. Irgendwas mit „five days“ … FĂŒr das Genre waren mir die Songs deutlich zu kurz. Das war alles so hingehastet. Schaut, wir können schnell und langsam und laut und leise und komplex und anspruchsvoll …
Einzig wirklich gutes StĂŒck war Daedalus. Ob es Instrumental war, weiĂ ich gar nicht, aber es hat keinen störenden Gesang gehabt und die LĂ€nge war richtig. Sorry Jungs, Kunst, Geschmack und Streiten und so …
The Hirsch Effekt
Um es vorweg zu nehmen, es ist recht leer. Aber The Hirsch Effekt hat es passend erklĂ€rt: nicht zu wenig Besucher, der Raum war zu groĂ. Man nahm es also sportlich. Und ich meine sportlich im wahrsten Sinne des Wortes. Auch die Musik ist nicht so meine Baustelle, aber es gab quasi nicht einen Moment in der Show, der nicht gut war. Auch komplexe Song-Strukturen, aber geliefert mit der richtigen Ladung Energie. Und, das muss man wirklich mal positiv erwĂ€hnen, deutschen Texten. Zu Beginn dachte ich erst, ich verhöre mich – wie gesagt, ich hab es mir vorher nie wirklich angehört – aber es war zu verstehender Text, der trotz Sprache nicht oberflĂ€chlich klang.
Und wie gesagt sportlich. Man kann mit Gitarre und Bass also grundsĂ€tzlich auf alles auf der BĂŒhne klettern: Boxen, Drumset … und wenn es sein muss auch die WĂ€nde hochlaufen.
Ich bin mehr als positiv ĂŒberrascht aus dem Konzert und das Geld war gut angelegt, auch wenn ich mir vielleicht nie wirklich vorsĂ€tzlich ein ganzes Album am StĂŒck anhören werde. Ein nĂ€chstes Konzert? Recht wahrscheinlich.
Fazit
Kurz und knapp noch fĂŒr die Statistik: die grandiose Show von The Hirsch Effekt und das Set von SOJUS3000 rechtfertigen eine solide Gesamtwertung: