Zwei Konzerte in Jena an zwei Abenden hintereinander. Brat mir einer ’nen Storch. Gestern etwas härter mit Obelyskkh, Treedeon und Lares im Rosenkeller Jena. Obelyskkh habe ich auch letztes Jahr in Jena sehen können, also viel die Entscheidung leicht. Aber es gab Ăśberraschungen. Zwei.

Lares

Auftakt mit Lares. Recht leerer Laden fĂĽr einen Freitag in einer angeblichen Studentenstadt und dazu die ĂĽbliche ZurĂĽckhaltung zu Beginn, aber dennoch haben die Kollegen direkt ordentlich losgelegt. Irgendwie Sludge, Psychedelic aber schon recht Black – auf jeden Fall Ernst gemeint. In Vorbereitung habe ich mal reingehört und war begeistert. Live in keinstem Fall eine Enttäuschung.

Gut geliefert, nicht zu glatt und sauber. Noch sehr roh, feiner Start des Abends.

Treedeon

Nach dem ersten Akt ging es mit Treedeon direkt zur Zerstörung über. Die zweite Band aus Berlin diesen Abend, wieder aus der Ordnung der Sludge, Noise, diesmal allerdings ernsthafte Erdarbeiten. Im wahrsten Sinne des Wortes Krach-Schlamm. Eine böse Walze hat gedrückt, einmal durch die Hütte und da habe ich das erste Mal befürchtet, dass nach dem Auftritt von Treedeon nicht mehr viel kommen kann.

Ein herrlich gewaltiger Auftritt von Treedeon, das akustische Equivalent zu den Abrissarbeiten der Ents in Isengard. DafĂĽr gab es dann auch ein T-Shirt. Bio-Fair-Trade, mein zweites nach Unru. Sahne.

Obelyskkh

Dann Psychedelic Stoner Doom mit Obelyskkh. Und wie vor einem Jahr nach Paramnesia klangen die ersten Takte sehr seicht. Auch die Frage, ob es laut genug sei und das Nachjustieren der Regler hat da nicht mehr viel geholfen. Wenn ich mir einen Turner anschaue, setzt das die Kunst, die ich mir in einer zeitgenössischen Galerie sehen kann nicht herab. Aber ehrlich, das andere war eben ein Turner. Und das ist meine Baustelle.

Ohne Frage gut geliefert, auch wenn es ein paar grobe Schnitzer gab. Ein Bier weniger vielleicht das nächste Mal. Aber es geht ja nicht nur um mich, es gab Teile des Publikums, das ähnlich wie bei Gorilla Monsoon ĂĽbertrieben abgegangen sind. Es gibt also Sludge-Groupies in Jena …

Fazit

Guter Preis, feines Line Up, echt bescheidene Location, mir nicht verständliches Publikum aber dennoch ein feiner Abend. Lares und vor allem Treedeon sorgen trotz aller Abzüge für eine klare:

đź‘•đź‘•đź‘•đź‘•đź‘•