Zum Kindertag gab es dieses Jahr was feines, der Nachholtermin von „Lisa Eckhardt – Die Vorteile des Lasters“ im Volkshaus Jena. Je nachdem, in welcher Filterbubble man unterwegs ist, kann es also schön oder verwerflich sein, sich so etwas anzusehen. Aber ist man in der Lage Gesprochenes im Kontext zu betrachten oder gar hinter das bloĂe Wort zu schauen, ist das schon ein absolut beachtliches Programm. Im linearen Fernsehen gibt es ja meist nur kurze 10-Minuten-HĂ€ppchen. Teilweise wird elegant mit Worten gespielt, manchmal auch bitter ausgeteilt – und manch einer versteht das eben nicht oder falsch. Nun bin ich kein Kulturkritiker, sondern freue mich einfach ĂŒber anspruchsvolle Unterhaltung. FĂŒr mich soll Satire nicht seicht schmeicheln, sondern auch mal schmerzhaft den Spiegel vorhalten. So war es fĂŒr mich nach all den Kurzauftritten im TV und Web das ganze mal live zu sehen. Fast zwei Stunden frei zu sprechen – mein Gott, ja auch wenn es auswendig gelernt ist – ist beeindruckend. Und wer so manches falsch verstehen will, der soll es doch.
Peinlicherweise hab ich mein GetrĂ€nk wĂ€hrend der Vorstellung verschĂŒttet, aber es war nicht alles schlecht. Ganz im Gegenteil, es war groĂartig, wenn man in der Lage ist zu reflektieren, was gesagt wird.
Eindeutig đđđđđ