Ausgehabend in Leipzig. Es luden Ancst, Depravation und Prisma ins Mørtelwerk. Netter Laden, etwas gewöhnungsbedürftige Bühnenposition aber Ancst war Grund genug hinzugehen. Das erste Mal – glaube ich – ohne Begleitung in Leipzig auf Konzert und dann im Vergleich zum letzten Mal im Mørtelwerk sehr voll. Ich musste also nicht alleine rumstehen. 😉
Ancst, Depravation und Prisma im Mørtelwerk Leipzig

Prisma

Den Start in den Abend gaben Prisma aus Leipzig. Laut Selbstdarstellung Black ’n Roll, wurde hier zu Beginn des Abends solider Heavy Blues serviert. Die Kompositionen, teils sehr eigenwillig, haben etwas durchgängige Struktur vermissen lassen. Auch Übergänge waren stellenweise sehr mit dem Brecheisen eingebaut, aber abgesehen davon war es schon ein guter Auftakt. Heftiges Kopfnicken war möglich.

Depravation

Der Name Depravation steht für Verschlechterung einer medizinischen Symptomatik, musikalisch war dem aber nicht so. Depravation aus Giesen haben aber zu keinem Zeitpunkt des Auftritts offen gelassen, dass es musikalisch nicht entspannt wird. Es gab ein Gemische aus Punk, Hardcore, Screamo und Crust, durchgängig hart und schnell, allerdings mir manchmal etwas zu sehr künstlich. Auch wenn ich die Musik das erste Mal gehört habe, war mir jederzeit klar, wann die Blastbeats einsetzen und wann Breakdown. Also wenig überraschend, aber dennoch ordentlich geliefert

Ancst

Mit Ancst aus Berlin dann die dritte Band des Abends und mit Tour-Auftakt und neuer Platte im Gepäck auch so etwas wie das Highlight. Das erste Mal über Ancst gestolpert ist noch gar nicht so lange her, aber die Musik hat ungemein beeindruckt. Es klang für mein übliches musikalisches Repertoire recht neu, auf jeden Fall nicht so clean und syntetisch wie manch anderer Stoff. Es wurde beim Kartenvorverkauf also nicht lange überlegt und auf Bandcamp gab es durch Verkaufsdruck vorab schon das neue Album und ein Shirt.

Live hätte ich ehrlich gesagt die Band nur schwer wiedererkannt. Klingen die „alten Sachen“ auf Scheibe alles schon sehr nach einem Mischling aus Black und Crust, gab es in live vornehmlich Metalcore. Sehr energiegeladen und intensiv, in diesem Fall daher auch ein verhältnismäßig kurzes Set. Zwischendurch ist es ehrlich gesagt auch recht warm geworden.

Fazit

Intensiver Abend, drei gute Bands, weitestgehend diszipliniertes Publikum und eine klare Wertung:

👕👕👕👕