Und wieder einmal gab es ein schönes Konzert von Swansea Constellation mit Ultha, Yellow Eyes, Unru und Turia in Leipzig. Diesmal im Institut fĂŒr Zukunft. Eine abgefahrene Location in den Eingeweiden des Eisdoms. Die Musik? Solides Geballer in Schwarz.
Und das IFZ war eine mehr als passende Kulisse, irgendwo zwischen Dungeon, Abfuck und extrem geil. Gleich im Eingangsbereich eine groĂe, fetzige Lichtinstallation, die sich bei genauerer Betrachtung als zerstörtes 85 Zoll-Display entpuppte. Schon krass, wenn man bedenkt, dass da einfach mal so 10 Scheine an der Wand hĂ€ngen, ohne einen wirklichen Sinn.
Neben der Kunst – von der ich vorher natĂŒrlich nichts wissen konnte, gab es aber einen wichtigeren Grund meiner Anwesenheit, die Bands. Was wurde also geboten? Blastbeats und der unbedingte Wille, das Schlagzeug von Ultha, das an diesem Abend irgendwie alle Bands bespielen durften, bis zum Ende das Abends kaputt zu bekommen.
Turia
Die ersten Takte dieses Abends gehörten Turia aus den Niederlanden. Kerzen, RĂ€ucherstĂ€bchen und ein paar TierschĂ€del als Deko und sonst nur ehrlicher, roher und extrem gut gespielter Atmospheric Black. Aufgrund der Architektur der Location – mitten im Raum steht ein riesiger Pfeiler, der den Dom darĂŒber tragen muss – gab es quasi nur eine Stelle mit guter Sicht und guten Ton. Direkt vor dem Pfeiler, 1 Meter vor der BĂŒhne. Leider war dieser Platz schon belegt, so dass das linke Ohr ungefĂ€hr zwei Drittel der LautstĂ€rke mitgenommen hat. Trotzdem, ein fulminanter Start. Und der war im Nachgang ein Shirt am Verkaufstresen von Turia wert.
Unru
Mit Unru aus Bielefeld auf Position 2 und dem gelernten Wissen, wo man zu stehen hat, gab es die nÀchste Packung. Kannte ich bisher nur von einem Split mit Paramnesia, kann man aber unbedingt gehört haben. Nicht mehr ganz so roh wie Turia, aber Energie gab es auch bei Unru reichlich.
Und besonders lobenswert: am Merchandising-Stand gab es fĂŒr mich das allererste Bio-Fair-Trade-Shirt ĂŒberhaupt auf einem Konzert. Danke dafĂŒr an Unru!
Yellow Eyes
Nach den ersten zwei Black Metal Bands hat Yellow Eyes aus New York dann zur Abwechslung feinsten Black Metal mit feinsten Blastbeats geliefert. Der Sound, beziehungsweise die ProfessionalitĂ€t aufgrund gefĂŒhlter BĂŒhnenroutine war deutlich zu spĂŒren, keine Ausrutscher – auĂer dass das Schlagzeug bei der wirklich erbarmungslosen Bearbeitung des Yellow Eyes-Drummers immer wieder wegrutschte. GroĂes Ding!
Ultha
Zum Schluss gab es dann mit Ultha aus Köln noch einmal Black Metal. Das Schlagzeug hatte bis hierher tapfer durchgehalten und auch dieses letzte Set wacker ĂŒberstanden. Gab es irgendwas zu beanstanden? Nein, wieder einmal eine solide Vorstellung. Die Jungs von Ultha hatten dieses Jahr auch gefĂŒhlt viel Ăbung.
Fazit
Auch wenn ich mich in meinen Formulierungen wiederhole, es war ein gutes Konzert. Man konnte sich am Rande nett ĂŒber allerlei Dinge unterhalten, hat wieder mal eine neue Location gesehen, gelernt, wie sich das Leipziger Publikum trotz vergleichbarer Musik irgendwie lokal auf drei Reviere im Stadtgebiet verteilt und nicht bereut fĂŒr einen fairen Taler gute Musik geboten zu kommen. Daher ganz klare:
đđđđđ
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