Ich habe es mal richtig krachen lassen und Seitan selber gemacht. Klang erst ziemlich aufwendig, ging dann aber doch ganz fix.

1 kg Mehl (ich hatte ganz einfaches vom Typ 405) in einer großen Schüssel mit 750 ml Wasser verrühren bis eine relativ glatte und feste Pampe draus geworden ist. Das ganze dann für 2 Stunden ruhen lassen. Und jetzt fängt es an lustig zu werden, die Stärke wird aus dem Teig gewaschen, also die große Schüssel mit Wasser fluten und den Teig kneten und kneten. Dabei wird das Wasser halt weiß und muss mehrmals gewechselt werden, aber auch der Teig fühlt sich so an, als ob er sich wieder auflöst. Wenn der Teig vorher aber genügend Ruhe hatte löst er sich nicht auf und wird wieder etwas kompakter. Irgendwann, wenn das Wasser nicht mehr weiß wird, hat man wohl alles richtig gemacht und Phase 2 folgt, das Zeug braucht ja irgendwie Geschmack. Für die Marinade/Sud habe ich genommen:

  • Sojasauce
  • ein paar Zehen Knoblauch (etwas klein geschnitten)
  • Ingwer (auch etwas zerkleinert)
  • angebratene Zwiebeln
  • Tomatenmark
  • Gemüsebrühe
  • Lorbeerblätter
  • und etwas Hackfleischwürze

Das ganze kann ruhig etwas kräftig schmecken, denn daraus muss sich der zähe Pamps den Geschmack holen. Nach etwas Recherche habe ich mich dazu entschlossen, das ganze im Sud zu kochen, also den Teig in ein kochgeeigneten Gefrierbeutel, Sud darüber, luftdicht verschließen und ab ins kochende Wasser. Dann habe ich es einfach mal 40 Minuten köcheln lassen, Ofen abgestellt und nochmal 30 Minuten ziehen lassen. Dann aus dem Topf raus – die Tüte noch zu gelassen und über Nacht im Kühlschrank weiterziehen lassen.

Das Ergebnis? Ich war unglaublich überrascht. Klar, das kommt natürlich nicht an den Geschmack und die Konsistenz von richtigem Fleisch, aber wie Jagdwurst hat es fast geschmeckt. Als werde ich demnächst mal mit der Würze experimentieren … Und irgendwas muss ich an der Textur noch optimieren.