Endlich wieder Festivalzeit. Dabei meine ich nicht die, bei denen man mehrere Tage bei OK-er Musik im und mit Schlamm lebt, sondern die, bei denen es wirklich um gute Musik geht. Klassisch wäre es ja das Wochenende mit der Auswahl aus Dudefest, Roadburn und Doom over Leipzig gewesen, nur kam es dieses Jahr etwas anders. Kein Doom over Leipzig mehr. 😢 Alternativen? Gab es glücklicherweise. Etwas names The Lights Of Myriad Woods.
Genau am selben Wochenende, allerdings nur einen Tag lang. Aber der Name „The Lights Of Myriad Woods“ klang verheißungsvoll und spätestens das Lineup hat wieder gute Laune gemacht.
The Lights Of Myriad Woods
Idee, Beschreibung und natürlich Location waren zumindest ein kleines Trostpflaster. Jetzt, so zwei Tage später kann ich feststellen, dass das eine rundum gelungene Veranstaltung war.
OK, ich habe deutlich mehr Räucherwerk und eine etwas andere Show vermutet, aber The Lights Of Myriad Woods im UT war schon ein würdiger Ersatz. Und auch wenn es nur ein Abend war, mein Rücken und die Füße sind nicht böse …
Vanum
Startschuss und zwar ziemlich pünktlich in rotem Licht mit Vanum.
Schnell und laut. Guter Start.
Ultha
Nach kurzer Stärkung bei Curry Süd ging es mit Ultha weiter. Da man auch mit einem neuen Album am Start ist, klang es stellenweise wirklich neu.
Im Vergleich zu Vanum ging es bei Ultha mit weißen Licht weiter, aber mindestens genauso laut und schnell. Wahrscheinlich ist Ultha die Band, die ich in den letzen beiden Jahren am häufigsten gesehen habe, aber ganz ehrlich: es ist jedes einzelne Mal ein Fest.
Waldgeflüster
Mit Waldgeflüster ging es stilistisch nach Ultha in eine komplett andere Richtung. Im weitesten Sinne noch Black war die Musik eher Heavy Rock mit Blastbeat-Einlagen.
Aber wir kamen dem Thema Wald schon näher. Stöcke und Gelumpe als Mikrofonständer und Deko war optisch schon mehr als Nur Nebelwerfer wie bisher.
L’Acéphale
Danach wurde es es mit L’Acéphale anders. Bevor es losging, wurden noch Samples eingespielt. Und dann war es schlagartig laut und schnell. Also deutlich schneller als bei allen Bands vorher, lauter auch. Und aggressiver. Irgendwie klang das auf der Konserve nicht ansatzweise so grandios, wie L’Acéphale
Auf der Aggro-Skala irgendwo bei Anaal Nathrakh, Nails, Uniform und The Body, aber episch lang. Das Publikum – ich eingeschlossen – waren entweder geschockt oder geflashed und konnten zwischen den Songs nicht applaudieren, dafür am Ende der Vorstellung um so mehr. Absolute Kracher und mein musikalisches Highlight bei The Lights Of Myriad Woods
Fauna
Nach dem musikalischen Kracher ging es nach Umbau mit dem optischen und show-technischen Highlight weiter: Fauna. Ein bisschen hatte ich vorher reingehört, aber die wirkliche Brillanz kommt wohl erst mit der Liveshow. Liturgie trifft es wohl am besten. Ein Live-Video habe ich nicht gefunden, aber das Bild entspricht der Realität, auch wenn die Vorstellung deutlich komplexer und anspruchsvoller war.
Weihrauch, Geweihe, Kerzen, Federn, Kostüm und Full-Body Corpse Paint (naja, so eine Art) und das Einbeziehen des Publikums – Großartig.
Panopticon
Zum Ende der Veranstaltung nochmal Stilwechsel. Mit Panopticon gab es zwar nicht optisch, aber dennoch textlich einen guten Abschluss von The Lights Of Myriad Woods u
Ich merke grade beim Schreiben, dass mir irgendwie jeder Emotionalität fehlt. Und das war auch auf dem Konzert so, obwohl Panopticon wirklich gut waren. Aber nach L’Acéphale
Fazit
Gutes Lineup, kein perfekter aber doch adäquater Ersatz für das Doom over Leipzig und auch wenn ich mich wiederhole, die richtige Länge für Rücken und Beine. Beim Kartenpreis runtergerechnet auf die Anzahl der Künstler, war das hier zwar DIY-Niveau, aber fantastisch. Bleibt zu hoffen, dass es nächstes Jahr eine Wiederholung oder ein vergleichbares Format gibt. Von daher ganz klar die volle Punktzahl in grün!
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