Günstige Fügung: Termin über 2 Tage in Karlsruhe und eine attraktive Abendveranstaltung zur Auswahl. Also ging es nach der Arbeit zum Vergnügen: Phantom Winter, Grim Van Doom und Pressor im P8 Karlsruhe.
Es hätte an dem Abend auch noch die Option Cradle of Filth gegeben, aber hier war die Entscheidung doch leicht: drei Bands für einen schmalen Taler …
Pressor
Synth-Driven-Sludge-Doom aus Kostroma klang erstmal interessant, die Selbstbeschreibung überzeugend: burly sounding synth driven Stoner/Sludge/Doom, with the riffs that move like lava, and a ferociousness of a bear with a face full of bees. Konnte also nicht viel schiefgehen. Ist es auch nicht, zumindest musikalisch. Die russischen Kollegen haben die Toleranz bei strittigen Bandnamen auf T-Shirts unterschätzt. Ohne Frage, die Person hinter Burzum lässt sich nicht einfach von der Musik trennen und so gab es direkt nach dem ersten Song eine Unterbrechung für Umziehen.
Aber nun zur Musik von Pressor. Die hat gleich beim ersten Stück den Maßstab für den Abend gesetzt. Je nachdem, ob das Glas halb voll oder leer ist, eben ziemlich tief oder auch hoch. Extrem wuchtig und schlammig. Durch den fast unverschämten Einsatz von Distortion und Reverb war das ganze extrem spacig aber trotzdem unglaublich brachial und deutlich schneller, als es auf Album oder Video klingt. Dabei aber epische Songlängen. Extrem geiles Set und ohne Diskussion gab es dafür auch ein T-Shirt. Sahne!
Grim Van Doom
Nach Umbaupause ging es mit Grim Van Doom weiter. Musikalisch Einordnen fällt mir dabei etwas schwer. Ja es war wuchtige Musik, aber Genre kann ich nicht festmachen, eine Chimäre aus Sludge und Groove Metal. Manchmal hat es schon ordentlich gekracht, aber die Stücke waren mir zu kurz und in meinen Ohren klang es nach ein paar Songs doch zu ähnlich. Monotones, hypnotisches Black-Metal-Geballer hat mit über die Zeit wohl etwas abgestumpft.
Phantom Winter
Nach einer weiteren Pause dann endlich Phantom Winter, der Grund, warum ich überhaupt über das Konzert gestolpert bin und den Fußweg in die Nordstadt auf mich genommen habe. Leider schon knapp eine Stunde über Zeitplan, war mir klar, dass ich das Set wohl nicht bis zum Ende mitmachen kann, wenn ich am nächsten Tag noch was hören und arbeiten will.
Wie gewohnt düster, kalt wuchtig und soundtechnisch so perfekt wie auf Konserve. Die einzige Enttäuschung war, dass ich nicht bis zum Ende bleiben konnte.
Fazit
Gute Location, gut angelegtes Eintrittsgeld und zwei für mich grandiose Sets, dazu quasi eines on top. Solider Abend:
👕👕👕👕