Nach dem Warm-up gestern nun der offizielle Start der Konzerte. Tag 2 (oder eben 1) beim Doom Over Leipzig 2018 mit OCCVLTA, Father Murphy & Jarboe, Leechfeast, Big ‡ Brave und Myrkur. Also ein wilder Ritt zwischen Geballer, Andacht, Teergrube, Kratzen und Hochglanz.

OCCVLTA

Ich weiß bis jetzt nicht, ob es wirklich gut war oder mir der Sänger einfach nur Angst gemacht hat. Nein, es war gut. Aber eben auch angst einflößend. Geschrei, heftiges bis momontones im Rauschen untergehendes Trommelfeuer und ein Rausschmeißer, der Quasi auf 5 Minuten des selben 2 Sekunden-Loops bestand. Und der das Publikum, nachdem das Stück vom OCCVLTA-Sänger mit „Mach das Scheiß Licht aus!!!“ eingeleitet wurde, nach 10 Minuten Monotonie und Dunkelheit aus dem nichts mit Strobofeuer beendet wurde.

Father Murphy & Jarboe

Und danach ging es in die komplette andere Richtung mit Father Murphy & Jarboe. Extrem minimal, wirklich auf das nötigste reduziert. Gitarre, Looper, Drum und Synthesizer. Und dazu 3 wirklich gute Stimmen. Auch kostüm-technisch etwas anderes, gefühlt waren wir in den späten 60ern.

Leechfeast

Nach sehr ruhigen Klängen ging es mit Leechfeast direkt in den Schlamm. Tiefster Morast, also schon Teergrube. Geschwindigkeit klar unter Ruhepuls, dafür wuchtig. Grandioses Set.

Big ‡ Brave

Auch langsam, aber ein anderen Ansatz zum Thema gab es danach von Big ‡ Brave aus Kanada. Prinzipiell simpler Songaufbau, der aber über 15 Minuten zelebriert. Mit Stimme. Und leider etwas zu wenig Schlagzeug.

Aber zu Turner sag ich ja auch nicht: „Mehr Blau!“ …

Myrkur

Mit Myrkur so etwas wie der Headliner des ersten Tages. Zumindest momentan wohl eine der bekannteren Bands des Festivals. Soweit alles richtig und es hört sich gut weg, nur war es mir etwas zu glatt. Alles fokussiert sich auf die Sängerin, die Musiker und auch die Musik treten – auch unterstrichen durch die Kapuzen – in den Hintergrund. Leider klang es doch stellenweise austauschbar. Dieses ganz eigene auch-wenn-es-anderen-nicht-passt-mir-doch-egal-Element fehlt.

Fazit

Ein für den ersten Festivaltag, der dazu ja noch unter der Woche liegt, solider Start ins Doom Over Leipzig. Mal schauen, was die restlichen Tage bringen. Für gestern aber schon mal eine solide Wertung.

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